Verdacht: Langjährige Manipulationen bei Devisengeschäften

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) geht den bereits seit Monaten kursierenden Gerüchten über langjährige Manipulationen am Devisenmarkt nach. Im Fokus der Ermittlungen stehen sowohl heimische als auch internationale Großbanken, die im Verdacht stehen, den noch sehr wenig regulierten Markt für Fremdwährungen beeinflusst zu haben.

Bereits seit Wochen bekannte Vorwürfe

Gerade der Devisenmarkt, auf dem täglich bis zu fünf Billionen US-Dollar umgesetzt werden, ist sehr volatil und bietet den optimalen Raum für Spekulationsgeschäfte. Bereits im Juni hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg auf vorliegende Informationen von ehemaligen, aber auch aktiven Devisenhändlern hingewiesen. Demnach könnten Händler im Vorfeld größerer Kundenaufträge zu Devisenkäufen oder -verkäufen gegenläufige Geschäfte am Devisenmarkt auf eigene Rechnung durchgeführt haben. Inwieweit durch diese Praxis, die vermutlich bereits seit mehr als zehn Jahren ausgeübt wird, die Wechselkurse, die die Grundlage für viele andere Börsengeschäfte und -strategien sind, beeinflusst wurden, muss nun festgestellt werden. Klar ist, dass gerade die großen Kauf- oder Verkaufsbewegungen die Schwankungen der Devisenkurse ausmachen.

Parallelen zum Libor-Skandal

Bislang beteiligen sich keine anderen europäischen Finanzaufsichten an den Untersuchungen, auch von den europäischen Grobanken war bisher kein Kommentar zu hören. Zu tief sitzt wohl noch die Erschütterung aus dem Libor-Skandal, zu dem bereits Parallelen erkennbar sind. In der Folge der Manipulation des Libor-Zinses mussten insbesondere drei Großbanken, nämlich die Royal Bank of Scotland, Barclays und die UBS, empfindliche Strafen in Milliardenhöhe zahlen. Die Deutsche Bank ist bislang mit einer Rüge davon gekommen, allerdings sind die Ermittlungen auch noch nicht abgeschlossen. Nun bleibt das Ergebnis der Finma, die eng mit verschiedenen Behörden im Ausland zusammenarbeitet, abzuwarten. 

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