Unternehmenssteuerreform III - Änderungen notwendig

Die geplanten Änderungen der Steuerprivilegien werden große Löcher in die Kassen reißen. Genf reagiert daher mit einem ungewöhnlichen Vorschlag: der Tonnage-Steuer.

Rohstoffunternehmen profitieren nicht von neuen Regelungen

Auch wenn es zunächst weit hergeholt klingt, die Einführung einer Tonnage-Steuer könnte ein geeignetes Mittel sein, die besonders von der Streichung der Steuerprivilegien betroffenen großen Rohstoff-Unternehmen in der Schweiz zu halten. Diese können nämlich mit den neuen Regelungen aus der geplanten Unternehmenssteuerreform III gar nichts anfangen, das Risiko einer Abwanderung der Handelsunternehmen steigt also drastisch an. Mit Guillaume Barazzone bringt ein Genfer CVP-Nationalrat nun diese Steuer ins Spiel, die die Schweiz bislang überhaupt nicht kennt. Sie dient eigentlich zur Unterstützung von Reedereien und lässt sich laut Barazzone ebenso auf Handelsunternehmen übertragen.

Lizenzbox greift nicht bei Handelsunternehmen

Auf Genf kommen schwere Zeiten zu, denn die geplante Senkung der Unternehmenssteuern auf 13 Prozent wird ein Riesenloch von rund 500 Millionen Schweizer Franken in die Kasse reissen. Der Bund will sich zwar mit 130 Millionen Schweizer Franken beteiligen, letztendlich verbleibt ein Minus von 370 Millionen Schweizer Franken. Die Einführung einer Tonnage-Steuer soll nach Experten-Meinung nichts kosten, dafür aber zusätzliche Steuereinnahmen bringen - wenn sich zusätzlich Handelsunternehmen in der Schweiz ansiedeln würden. Bislang würden nur 44 Reeder, die bevorzugt in Genf, Zürich, Zug und Basel angesiedelt sind, von dieser Steuer profitieren. Könnte diese Regelung allerdings auf alle Rohstoffhändler ausgeweitet werden, entwickelt sich ein interessantes Potenzial. Eine erste Motion, die Barazzone einigen Parlamentariern vorgelegt hatte, wurde bereits unterzeichnet, um den Bundesrat zum Handeln aufzufordern - und die Schweiz zum Heimathafen für Reeder zu machen.

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