Saxo-Bank: Euro abschaffen - eher heute als morgen

Mit Lars Seier Christensen hat sich der Co-CEO der dänischen Saxo Bank äußerst kritisch zu den jüngsten Entwicklungen im Euro-Raum zu Wort gemeldet. Er erwartet drastische Kurseinbrüche und empfiehlt die Abschaffung der Gemeinschaftswährung.

Pessimistische Prognose für die EU

Der Mitgründer und Co-CEO der dänischen Saxo Bank Lars Seier Christensen rechnet nicht nur mit kräftigen Korrekturen bei US-Aktien und in den Schwellenländern, sondern insbesondere der Euro als Gemeinschaftswährung macht ihm Sorgen. Er erwartet einen Spitzenwert von 1,40 US-Dollar, bevor ein drastischer Einbruch den Höhenflug beenden wird. Einen Grund sieht er in der deutlichen Überbewertung des Euro, obwohl die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum dies gar nicht hergibt. Darüber hinaus werde die EZB alles tun, um die Währung zu schwächen. Christensen sieht die Gefahr einer Deflation in einem noch bedeutend stärkeren Ausmaß, als dies derzeit der IWF anmeldet, so dass er massive Unterstützungsmaßnahmen durch die EZB erwartet.

Gefahr sozialer Konflikte nicht unterschätzen

Eine große Gefahr für den Euro sieht Christensen in den sich zuspitzenden sozialen Konflikten innerhalb der EU. Vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit sowie die Proteste im öffentlichen Dienst bergen den Zündstoff, den die eurokritischen Kräfte in Europa für sich nutzen können. Ein Erstarken der EU-Kritiker dürfte sich schon bei den anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament manifestieren. Dazu führe auch die offensichtliche Realitätslücke zwischen EU-freundlichen Politikern und verdrossenen Wählern. Letztendlich wäre die Gemeinschaftswährung aber auch überkauft, da sie im Verhältnis zum US-Dollar mehrfach an der 1,38-er Marke gescheitert ist. Spätestens für den Sommer erwartet Christensen einen Absturz auf 1,25 US-Dollar - so die Prognose. 

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