Bundestagswahl: Wirtschaft ist enttäuscht über das FDP-Ergebnis

Das Ergebnis der Bundestagswahl ist das zentrale Thema dieser Tage, auch und gerade für die Wirtschaft. Deutschlands Ökonomen und Wirtschaftsführer blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Ergebnis. Einerseits begrüßen sie die klare Mehrheit für Angela Merkel und die CDU, andererseits wird das erstmalige Ausscheiden der FDP seit 1949 bedauert.

Die FDP werde als wichtiges Korrektiv fehlen, sagte beispielsweise DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Ähnlich äußerte sich Ulrich Grillo, der Präsident des BDI. Liberales
Gedankengut habe die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten stets vorangebracht. Insgesamt herrscht in der Wirtschaft und auch bei den Gewerkschaften große Enttäuschung über das schlechte Abschneiden der Liberalen vor. Allerdings sind sich die Meinungsführer der Wirtschaft

über die Ursachen für den Absturz weitgehend einig: Die FDP habe in den letzten vier Jahren viele Versprechen gegeben, aber so gut wie keines eingehalten. Dabei stehen an erster Stelle die 2009 angekündigten Steuersenkungen.

Mit Blick auf die nähere Zukunft befürchtet die Wirtschaft eine politische Hängepartie bei der Regierungsbildung. Die möglichen Koalitionspartner für die CDU, SPD und Grüne, agieren sehr zögerlich. Das liegt nicht nur an Inhalten. Beide Parteien haben gesehen bzw. selbst erfahren, wie Angela Merkel einen Koalitionspartner ins Abseits befördern kann. Die SPD erzielte nach der letzten Großen Koalition ihr schlechtestes Wahlergebnis der Geschichte, die FDP ist jetzt aus dem Parlament ausgeschieden. Welche Konstellation auch immer zustandekommt, die Wirtschaft fordert von der Kanzlerin Ergebnisse. Das betrifft die zukünftige Euro-Politik, die Energiewende, den Arbeitsmarkt und massive Investitionen in die gesamte Infrastruktur. So oder so, Frau Merkel muss liefern. 

 

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