Thyssen-Krupp: zur Abwechslung mal gute Nachrichten

Nachdem der Essener Stahl- und Technologie-Konzern Thyssen-Krupp zuletzt meist für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, gab es Anfang dieser Woche endlich mal wieder etwas Positives zu vermelden. Der schwedische Großinvestor Cevian Capital hat seine Anteile an dem Unternehmen auf 5,2 % aufgestockt.

Eine Cevian-Sprecherin betonte, dass eine weitere Aufstockung in der Zukunft nicht ausgeschlossen sei. Thyssen-Krupp sei deutlich unterbewertet und berge ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Die Börse reagierte entsprechend euphorisch. Die Aktien des Dax-notierten Konzerns verzeichneten ein Plus von satten vier Prozent.

Auch bei Thyssen-Krupp freut man sich über das Engagement der Schweden. Vorstandschef Heinrich Hiesinger sagte, mit Cevian Capital gewinne man einen renommierten Großaktionär aus Europa, der über reichliche Erfahrung auch in der deutschen Industrie verfüge. Zudem zeige der Schritt, dass Cevian, dem eingeschlagenen Weg des Unternehmens vertraue.

Laut Insiderberichten aus der Finanzbranche steht Thyssen-Krupp seit Wochen mit verschiedenen Investoren in Kontakt und strebt eine Kapitalerhöhung an. Cevian gilt unter Experten als ein aktiver Investor, der nicht nur als Geldgeber fungiert, sondern sich auch in Unternehmensabläufe einmischt. Ein Analyst der DZ Bank erklärte, der Einstieg bei Thyssen-Krupp könne Spekulationen über eine Aufteilung schüren. Denn während das Technologie-Geschäft gut läuft und solide Gewinne macht, liegt die Stahlsparte der Essener am Boden.

Eine Kapitalerhöhung würde sich auch negativ auf die Krupp-Stiftung auswirken, die auf Dividenden von Thyssen-Krupp angewiesen ist. Zuletzt verfügte sie mit einem Aktienanteil von 25,33 Prozent noch über eine Sperrminorität. Nach Verlusten von fast fünf Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2011/12 war sie wie alle anderen Aktionäre leer ausgegangen. 

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