Sell in May, go away - auch für 2014?

Eine alte Börsenweisheit empfiehlt, sich von Aktien im Mai zu verabschieden und im Oktober wieder zu investieren. Ist dies auch für das Börsenjahr 2014 eine kluger Rat?

Sind die aktuellen Aktienmärkte mit denen vergangener Jahre vergleichbar?

Das ist die entscheidende Frage, wenn die Gültigkeit der Börsenweisheit geprüft werden soll. Und diese Frage ist zu verneinen, denn die massiven Eingriffe der großen Notenbanken, allen voran der FED, verzerren die Märkte immer mehr. Die US-Aktien profitieren immer noch davon, dass Investoren derzeit kaum rentable Alternativen finden, da die Leitzinsen anhaltend niedrig sind. Die verstärkten Investitionen in Aktien haben den Markt aufgebläht, sodass auch Experten von einer deutlichen Überbewertung sprechen, der eine Korrektur folgen muss. Da könnte die Empfehlung, sich im Mai von Aktien zu trennen, gerade richtig kommen.

Was sagen die verschiedenen Indikatoren?

Auch das politische und wirtschaftliche Umfeld lassen nichts Gutes erwarten. Neben den Unruhen in der Ukraine und den deswegen verhängten Sanktionen gegen Russland, die sich immer auch auf die Ausübenden auswirken, stehen die EU-Wahlen sowie die Zwischenwahlen in den USA an. Das Wirtschaftswachstum ist als mager zu bezeichnen, obwohl massive Unterstützungsmaßnahmen ergriffen wurden. In China droht eine Kreditblase zu platzen, in den USA eine zusätzliche auf dem Immobilienmarkt und die Privatanleger sind stark in Aktien investiert. Darüber hinaus gingen die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf 2,58 Prozent zurück, das wird auch eine FED beachten und die Tapering-Politik überdenken müssen. Wichtige Indizes, wie zum Beispiel der Small Cap Index Russel 2000 und der Nasdaq Biotech Index, mussten bereits Korrekturen hinnehmen - ein Ausstieg könnte Sinn machen. 

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