Krisengespräch in Genf - weitere Sanktionen gegen Russland angedroht

Noch während des heutigen Vierer-Gespräches zur Ukraine-Krise fühlt sich die EU bemüßigt, weitere Sanktionen gegen Russland anzudrohen. In der Ost-Ukraine entsteht dagegen eine eigene Realität.

Außenminister tagen noch - EU droht für den Fall des Scheiterns

Das mit Spannung erwartete Krisengespräch zwischen den Außenministern Russlands, der Ukraine, der USA und der EU-Außenbeauftragten ist noch nicht zu Ende gegangen, als sich Francois Holland zu Wort meldete. Er kündigte an, dass im Falle eines Scheiterns der Gespräche die nächste Stufe der Sanktionen gegen Russland eingeleitet würde. Auch die Mehrheit der EU-Parlamentsabgeordneten hat sich für die Verschärfung der Strafmaßnahmen ausgesprochen. Offensichtlich wird der Erfolg der Krisensitzung einzig und allein mit Russland verknüpft. Stimmen aus der europäischen Wirtschaft, die sich zunehmend gegen die auch den eigenen Interessen zuwiderlaufenden Sanktionen aussprechen, bleiben bislang ungehört.

Ost-Ukraine - Bevölkerung stoppt Anti-Terror-Einsatz

Im Gegensatz dazu schafft die ost-ukrainische Bevölkerung Tatsachen. Sie hat an vielen Konfliktpunkten die militärische Reaktion der Übergangsregierung in Kiew mit ganz einfachen und friedlichen Mitteln gestoppt. Nur dieser Entschlossenheit ist es zu verdanken, dass es nicht zu noch größerem Blutvergießen kam. Ein Eingreifen Russlands konnte bislang trotz aller Behauptungen und Vermutungen nicht belegt werden. Vielleicht ist es nun an der Zeit, in einen konstruktiven Dialog einzutreten, der alle Bevölkerungsteile der Ukraine berücksichtigt. Nur so kann eine Lösung gefunden werden. Dass wirtschaftliche und politische Sanktionen immer auch auf den Aussprechenden zurückfallen, ist genauso klar wie die Tatsache, dass die verstärkte Präsenz der NATO in den ehemaligen Ost-Block-Staaten kontraproduktiv ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Vernunft in diesem Konflikt siegen. 

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