IWF warnt vor nachhaltiger Depression in Europa

In seinem November-Bericht stellt der Internationale Währungsfonds (IWF) die gleichen Fehler in Europa fest, wie sie einst in Japan zu einer 20jährigen Depression geführt hatten.

Wichtige Maßnahmen auch in Europa nicht umgesetzt

Die Mahnungen der IWF-Analysten richten sich vor allem gegen die Bestände an faulen Krediten, die europäische Banken ebenso wenig schnell wie Japan abgeschrieben hätten, um die betroffenen Banken danach wieder ausreichend rekapitalisieren und auf gesunde Füße stellen zu können. Außerdem würden die notwendigen Strukturreformen, die in einigen europäischen Ländern außerhalb Deutschlands notwendig wären, nicht in Angriff genommen. Als Beispiel wird Spanien angeführt, das mit einer Arbeitslosenquote von 26 Prozent zwar einen relativ niedrigen Bestand an faulen Krediten von 12,7 Prozent am Gesamtvolumen aufweist, allerdings bezweifeln die Experten diese Angaben. Im Vergleich müssen die Banken in Griechenland mit einem Anteil von über 30 Prozent arbeiten, obwohl die Arbeitslosenquote nur um 2,3 Prozentpunkte höher ausfällt.

Konjunkturdaten mahnen zur Vorsicht

Im dritten Quartal dieses Jahres konnte die europäische Wirtschaft nur noch um 0,1 Prozent wachsen, Tendenz fallend. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Volkswirtschaften werden wieder größer, was auf die fehlende Umsetzung wichtiger Strukturreformen hindeutet. So konnte der Einkaufsmanagerindex für Deutschland auf 54,3 steigen, für Frankreich ist er allerdings auf 48,5 gesunken. Auch die zahlreichen Maßnahmen der EZB bringen keine wirtschaftliche Erleichterung, denn die fallenden Zinsen können die ebenfalls sinkende Inflationsrate nicht ausgleichen. So ging zum Beispiel in Spanien die Inflation von 3 Prozent auf -0,1 Prozent zurück und stellt damit eine weitere Herausforderung für die wirtschaftliche Entwicklung dar. 

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