Eine Woche Shutdown in den USA - Folgen unabsehbar

Vor einer Woche musste der US-Präsident Barack Obama den Shutdown, also den Haushaltsnotstand, erklären, da sich im Kongress keine Einigung zum Haushalt erzielen ließ. Streitpunkt ist nach wie vor die bereits beschlossene Gesundheitsreform "Obamacare".

Erste Auswirkungen auf US-Wirtschaft

Wurde in der Folge des Haushaltnotstands zunächst ein Großteil der Verwaltungsbeamten beurlaubt, trifft es nun auch die Wirtschaft. Der Konzern United Technologies, zu dem auch Sikorsky, Pratt & Whitney und UTC Aerospace Systems gehören, schickte schon am Montag rund 2.000 Mitarbeiter nach Hause, weitere 2.000 sollen im Laufe der Woche folgen. Die Unternehmen müssen ihre Produktionen teilweise stoppen, da in die Anwesenheit staatlicher Inspektoren bei der Herstellung bestimmter Rüstungsgüter vorgeschrieben ist. Aber nicht nur die Rüstungsindustrie ist betroffen, insbesondere Export-Firmen leiden unter dem Shutdown, denn die notwendige Zollabfertigung ist personell nicht gewährleistet.

Erhält Euro-Krise wegen Shutdown wieder Auftrieb?

Die Zuversicht, dass der Haushaltsstreit schnell zu beenden ist, wird nicht von allen Top-Ökonomen geteilt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gehen bislang noch davon aus, dass es bald zu einer Einigung und damit zu keinen gravierenden Folgen für den internationalen Finanzmarkt kommen wird. Dagegen befürchtet Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI), dass US-Präsident Barack Obama sowohl die Schuldengrenze als auch die Verfassung brechen muss, weil sich die beiden Parteien nicht einigen können. Die Folgen für die krisengeplagten südeuropäischen Staaten wären verheerend, da mit steigenden Zinsen für die US-Schuldenaufnahme und damit auch für die Schuldenpapiere der Euro-Krisenländer gerechnet werden muss. Alle Spar- und Entschuldungsbemühungen würden damit zunichte gemacht. 

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