Liebler Unternehmensberatung

Mit einer Vergleichszahlung in Höhe von 885 Millionen US-Dollar kann die Credit Suisse die Einstellung der Ermittlungen erreichen, die sich auf falsche oder unvollständige Angaben bei US-Hypotheken-Geschäften beziehen.

US-Finanzaufsichtsbehörde FHFA federführend bei Verhandlungen

Mit der Federal Housing Finance Agency (FHFA) vertritt die US-Finanzaufsichtsbehörde die Interessen der inzwischen verstaatlichten Immobilien-Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Gegenstand der Ermittlungen waren Hypotheken-Geschäfte aus dem Zeitraum zwischen 2005 und 2007, zu denen Schadenersatzforderungen in Höhe von 16,6 Milliarden US-Dollar anhängig sind. Beim Verkauf der durch Hypotheken gesicherten Wertpapiere sollen insgesamt 18 Banken mit falschen oder unvollständigen Informationen vorgegangen sein, so dass die US-Finanzaufsicht Klage eingereicht hatte. In der Zwischenzeit konnte die Hälfte aller Beklagten eine Einigung gegen Strafzahlung erzielen.

Strafzahlungen drücken das Jahresergebnis der Credit Suisse

Nachdem die Deutsche Bank bereits im letzten Jahr rund 1,9 Milliarden US-Dollar und die UBS 885 Millionen US-Dollar für die Vergleichsvereinbarungen und damit die Einstellung der Ermittlungen aufbringen mussten, hat nun auch die Credit Suisse von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Das Geschäftsergebnis des Schweizer Geldinstitutes für 2013 musste demzufolge korrigiert werden. Mit 275 Millionen Schweizer Franken an zusätzlicher Belastung weist die Credit Suisse nun einen Reinverlust von 8 Millionen Schweizer Franken aus. Auch US-amerikanische Großbanken wurden in Größenordnungen zur Kasse gebeten. Nun bleibt abzuwarten, ob sich weitere anhängige Verfahren, wie zum Beispiel wegen der unterstellten Manipulationen beim Goldpreis-Fixing, auch auf Schweizer Banken auswirken. Für die Deutsche Bank stehen schon jetzt erneute Strafzahlungen fest. Inwieweit das Vertrauen der Bankkunden durch das nachgewiesenermaßen schuldhafte Verhalten beeinträchtig wird, wird sich zeigen.