Credit Suisse - düstere Aussichten für Geldanleger

Experten der Credit Suisse haben den Anlagemarkt analysiert - und einen Notstand attestiert. Derzeit bieten lediglich relativ riskante Papiere noch Aussicht auf eine annehmbare Rendite.

US-Aktien liegen vorn - mit Abstrichen

Eine Untersuchung der Credit Suisse kam zu dem Ergebnis, dass die durch die Notenbanken niedrig gehaltenen Zinsen und Renditen für Staatsanleihen Geldanleger vor besondere Herausforderungen stellen. Wollen sie sicher anlegen, müssen sie einen Geldwertverlust in Kauf nehmen. Als Alternativen kommen daher nur deutlich riskantere Formen in Frage, wie beispielsweise Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen der sogenannten Schwellenländer. Aktien haben in den letzten fünf Jahren eine Rallye hingelegt - und wurden zusätzlich angetrieben, da große Geldmengen wegen fehlender Renditealternativen in die Märkte geströmt sind. Auch wenn die Credit Suisse eine mögliche durchschnittliche Rendite von 6,3 Prozent pro Jahr bei US-Aktien sieht, ist wegen der Überhitzung doch Vorsicht geboten.

Früh-Indikator Bankaktien - in Europa Tiefststand erreicht

Die nachweislich als früher Indikator geltenden Bankaktien sind in Europa auf ein Acht-Monats-Tief gefallen, wie der Stoxx Europe 600 Banks belegt. Eine derartige Entwicklung findet nur statt, wenn die konjunkturelle Perspektive sich deutlich eintrübt. Selbst die Politik des billigen Geldes, die die EZB nun seit Jahren fährt, kann die Probleme der Bankhäuser nicht lösen. Der Bestand an faulen Krediten soll sich mittlerweile auf eine Billion Euro belaufen, allein für Italien wurden im Mai 168,5 Milliarden Euro ermittelt. Der bevorstehende Stresstest wird die Ungleichgewichte ans Tageslicht bringen, es bleibt abzuwarten, wie viele europäische Banken betroffen sind. Bei aller Euphorie, die jüngsten Kapriolen der Aktienmärkte haben gezeigt, dass Anleger besonnen vorgehen sollten.

« Zurück zu den News